Die DRK-Bergwacht in Thale
Fast 13.000 Menschen benötigen jedes Jahr eine notfallmedizinische Versorgung durch die ehrenamtlichen Retterinnen und Retter der Bergwacht. Das sind 1.083 pro Monat oder mehr als 35 pro Tag. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, engagieren sich in den Hoch- und Mittelgebirgen Deutschlands 12.000 Bergretterinnen und Bergretter Tag für Tag.
Geschichte und Tätigkeitsfelder
Die Bergwacht Thale ist im Deutschen Roten Kreuz organisiert und wird ausschließlich durch ehrenamtliche Tätigkeit realisiert.
1953 wurde unsere Gruppe, damals als Bergrettungsdienst, gegründet. Anstoß zur Gründung einer Bergwacht im Bodetal bei Thale war der zunehmende Tourismus und damit auch die Zunahme von Unfällen im schroffen Bodetal. Dort wo der reguläre Rettungsdienst an seine Grenzen stößt, beginnt unser Einsatzgebiet.
Unsere Aufgaben sind:
- Rettung und medizinische Erstversorgung in schwierigem Gelände
- ständig organisierte Einsatzbereitschaft über die Rettungsleitstelle
- an Wochenenden und Feiertagen aktive Bereitschaft in der Bergwachthütte im Bodetal
- Mithilfe im Natur- und Umweltschutz
- Beseitigung besonderer Gefahrenquellen und Bergung von Gütern und Sachwerten auf Anforderung
- Aus- und Weiterbildung der Mitglieder im Sanitätsdienst und in der Rettungstechnik
Ausbildung und Dienstabende
Unsere Dienstabende finden immer dienstags um 19:00 Uhr in der DRK-Bergwachthütte im Bodetal statt. Ausbildungen finden regelmäßig dienstags, sowie gelegentlich am Wochenende statt.
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite der DRK Bergwacht Thale.
Der Einsatzort im Gebirge ist sicherlich einer der schönsten, doch auch eine besondere Herausforderung. Die Einsatzorte sind oftmals mit Einsatzfahrzeugen nicht erreichbar oder erfordern eine langwierige Anfahrt, das Gelände ist steil und schwierig, alle Beteiligten sind der Witterung ausgesetzt und die notfallmedizinische Versorgung von Patienten ist besonders schwierig. Dennoch erwarten Patienten zeitnah eine fachgerechte Behandlung, die dem Stand der Technik und der Notfallmedizin entspricht.
So rettet die Bergwacht in den Frühjahrs- und Sommermonaten überwiegend Wanderer, Bergsteiger und Gleitschirmflieger. In den Wintermonaten konzentrieren sich die Einsätze stark auf Wintersportler und die Lawinenrettung. Ganzjährig führt die Bergwacht Luftrettung und Seilbahn-Evakuierungen durch.
Ansprechpartner
Herr
Jens Kowalewski
Tel.: 03947 5318
post@bergwacht-thale.de
Fliederweg 11
06502 Thale
Einsatzspektrum der Bergwacht Thale
- Bergwacht als Teil des Rettungsdienstes
- Notfallmedizinische Versorgung im Gelände
- Rettung aus unwegsamen Gelände
- Felstrettung
- Pistenrettung
- Höhenrettung
- Seilbahnrettung
- Luftrettung
- Gleitschirm- (Baum-)rettung
- Bergwacht als Naturschutzorganisation
- Bergwacht als Teil der Veranstaltungsabsicherung
- Bergwacht als Teil des Katastrophenschutzes
Aus der Kernaufgabe „Rettung aus unwegsamen Gelände“ haben sich im Laufe der Jahre zahlreiche Spezialeinsatzgebiete entwickelt. Heute deckt die Bergwacht als Teil des komplexen Hilfeleistungssystems des Deutschen Roten Kreuzes zahlreiche Einsatzszenarien (z.B. Einsatz in Hochwassergebieten) ab, die nicht ursprünglich zu den Aufgabenfeldern der Bergwacht gehörten.
Förderung unserer Bergwacht
Immer wieder werden die Kameradinnen und Kameraden unserer Bergwacht vor besondere Herausvorderungen gestellt. So auch im Jahr 2020. Damals kam es im Steilgelände an der Roßtrappe in Thale (Landkreis Harz) zu einem Vegetationsbrand, zu dem Einheiten unserer Bergrettung den Einsatz untersützten. Die damalige vorhandene Ausrüstung war für solch einen Einsatz nicht vorgesehen, da sie den hohen Temperaturen eines Brandes nicht standhalten konnten. Aus diesem Grund zeichnete sich die Notwendigkeit der Beschaffung neuer Ausrüstung ab. Um die Einsatzfähigkeit bei Bränden an Steilhängen und auch in unwegsamen Gelände zu gewährleisten, sollte der Fachdienst Bergrettung zusätzlich mit einem Gerätesatz Waldbrände ausgestattet werden. Diese beinhaltet hitzebeständige Aramid-Seile, Stahldrahtseile mit Schlaufen und Stahlkarabiner sowie Cargo-Rucksäcke zum leichten Verstauen und Transportieren der Ausrüstung. Die Fasern aus Aramid schmelzen bei hohen Temperaturen nicht, sondern beginnen lediglich ab etwa 500° C zu verschmelzen. Dadurch sind eventuelle Glutnester keine Gefahr für die Einsatzkräfte.
Durch die Fördung des Landes Sachsen-Anhalt konnte die Ausrüstung dem Fachbereich Bergrettung in Thale und Halberstadt zur Verfügung gestellt werden. Aufgrund der seit den letzten Jahren immer noch anhaltenden Vegetation in den Harzer Wäldern ist die Ausrüstung eine sichere und schnell einsatzbereite Erweiterung der Ausrüstung unseres Fachbereich Bergrettung. Bei der Bekämpfung von möglichen Bänden in unwegsamen Gelände der Harzer Wälder kann dadurch professionell, schnell und sicher unterstützt werden. Eine korrekte Anwendung der Ausrüstung wird in regelmäßigen Übungseinsätzen erprobt.