Kinderheim "Zur Tannenspitze" in Friedrichsbrunn
Ansprechpartnerin
Anke Käßler
Einrichtungsleiterin
Tel.: 039487 74883-0
Mail: anke.kaessler@drk-harzkreis.de
Hauptstraße 77
06502 Thale OT Friedrichsbrunn
Unser Haus
Lage
Friedrichsbrunn liegt inmitten weiter schattiger Mischwälder zwischen zwei der schönsten Gebirgstäler des Harzes, dem Bode- und dem Selketal.
Der im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) gelegene Ort mit seinen ca. 1.100 Einwohnern ist der Stadt Thale angegliedert.
Trotz naturbelassener Idylle kann man durch technisch gute Verkehrsanbindungen jederzeit nahegelegene Städte wie Thale, Quedlinburg, Aschersleben, Halberstadt, Wernigerode oder Braunlage erreichen.
Rahmenbedingungen
Das Kinder- und Jugendheim „Zur Tannenspitze“ befindet sich am Rande der kleinen Ortschaft Friedrichsbrunn nahe dem Ortsausgang in Richtung Allrode/Güntersberge.
Unser Heimgelände umfasst ca. 7.500 m²; wovon ungefähr 500 qm bebaut sind. Auf dem Grundstück steht das Haupthaus beinahe zentral und beherbergt fünf der angebotenen sechs Wohngruppen auf drei Etagen. Jeder Wohnbereich arbeitet dabei räumlich, versorgungstechnisch und personell eigenverantwortlich. Die Großzügigkeit des Gebäudes ermöglicht die Unterbringung von 30 Mädchen und Jungen in fast ausschließlich Einzelzimmern, die individuell eingerichtet sind. Ein ehemaliges Angestelltenhaus beherbergt seit 1996 die Außenwohngruppe und hält sieben Plätze vor. Neben Spiel- und Sportmöglichkeiten besticht unser Außengelände durch einen eigenen Pool mit ca. 110 m² Wasservolumen; ausreichend, um sich im Sommer richtig auszutoben. Beide Gebäude und das Heimgelände wurden in den vergangenen Jahren komplett saniert.
Zur Mobilität dienen uns eigene Fahrzeuge, davon zwei Kleinbusse.
Herbststürme und schneereiche Winter machen uns manches Mal zu schaffen, bieten aber auch viel Freiraum für Kreativität und lassen uns oft näher zusammenrücken.
Rechtsgrundlagen
SGB VIII Kinder- und Jugendhilfegesetz § 27 i. V. m. §§ 19,20, 34, 35 (a), 41, 42
Öffnungszeiten
Wir sind immer für unsere Kinder, Jugendlichen und jungen Volljährigen da.
Leistungsangebote
Wohngruppe 1 | 8 Plätze für Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 16 Jahren |
Zielgruppe | schulpflichtige Kinder und Jugendliche, vorrangig aus dem Sekundarschulbereich |
Ziel | Rückführung in die Herkunftsfamilie |
Kontakt | Tel.: 039487 7488331 Mail: kh-friedrichsbrunn-wg1(at)drk-harzkreis.de |
Wohngruppe 2 | 7 Plätze für Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 16 Jahren |
Zielgruppe | schulpflichtige, familiengelöste Kinder und Jugendliche, vorrangig aus dem Förderschulbereich |
Ziel | familienersetzende Betreuung mit anschließender Verselbstständigung |
Kontakt | Tel.: 039487 7488332 Mail: kh-friedrichsbrunn-wg2(at)drk-harzkreis.de |
Wohngruppe 3 | 5 Plätze für Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 12 Jahren |
Zielgruppe | schulpflichtige Kinder aller anerkannten Schulformen |
Ziel | Rückführung in die Herkunftsfamilie oder Vorbereitung für Pflegschaft |
Kontakt | Tel.: 039487 7488333 Mail: kh-friedrichsbrunn-wg3(at)drk-harzkreis.de |
Wohngruppe 4 | 5 Plätze für Mädchen und Jungen im Alter von 0 bis 6 Jahren |
Zielgruppe | Kleinstkinder und Vorschulkinder |
Ziel | Rückführung in die Herkunftsfamilie oder Vorbereitung für Adoption bzw. Pflegschaft |
Kontakt | Tel.: 039487 7488334 Mail: kh-friedrichsbrunn-wg4(at)drk-harzkreis.de |
Wohngruppe 5 | 5 Plätze für Mädchen und Jungen im Alter von 0 bis 6 Jahren |
Zielgruppe | Vorschul- und Grundschulkinder |
Ziel | Rückführung in die Herkunftsfamilie oder Vorbereitung für Pflegschaft |
Kontakt | Tel.: 039487 7488335 Mail: kh-friedrichsbrunn-wg5(at)drk-harzkreis.de |
Außenwohngruppe | 7 Plätze für Mädchen und Jungen bzw. junge Volljährige im Alter von 16 bis 21 Jahre |
Zielgruppe | schulpflichtige Jugendliche und junge Volljährige aller anerkannten Schulformen, Bildungsträger, Ausbildungsbetriebe und Förderzentren |
Ziel | Verselbstständigung in eigenem Wohnraum oder Vermittlung in betreute Wohnformen nach SGB XII |
Kontakt | Tel.: 039487 7488336 Mail: kh-friedrichsbrunn-wg6(at)drk-harzkreis.de |
Nachbetreuung | nach Bedarf für junge Volljährige ab 18 Jahren |
Zielgruppe | junge Volljährige in eigenem Wohnraum (über die AWG) |
Ziel | eigenständige Lebensführung |
Betreuung | mittels im Hilfeplan vereinbarter Fachleistungsstunden |
Inobhutnahme | 2 Plätze für Mädchen und Jungen im Alter von 0 bis 17 Jahren |
Zielgruppe | schutzbedürftige Kinder und Jugendliche |
Ziel | Sicherung des Kindeswohls |
Betreuung | integrativ in bestehende Wohngruppen, wenn freie Plätze vorhanden |
Ausfall des Sorgeberechtigten | nach Bedarf für Mädchen und Jungen im Alter von 0 bis 17 Jahren |
Zielgruppe | Kinder und Jugendliche, deren Sorgeberechtigte durch Krankheit ausfallen (Klinik- oder Kuraufenthalte) |
Ziel | Betreuung und Versorgung des Kindes bzw. Jugendlichen |
Betreuung | in den Wohngruppen |
Mutter/Vater/Kind | ein Platz in der Wohngruppe 4 |
unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) | Wir integrieren gern minderjährige unbegleitete Flüchtlinge in bestehende Wohngruppen und können auf langjährige gute Erfahrungen im Umgang mit diesen besonderen jungen Menschen zurückblicken. |
Unser Team
Unser Team setzt sich zusammen aus Sozialpädagogen/innen, Staatlich anerkannten Erzieher/innen, Staatlich geprüften Kinderpflegern/innen, Sozialassistenten/innen, Heilerziehungspfleger/innen, Anerkennungspraktikanten/innen, Erziehungshelfern/innen, einer Kinderschutzfachkraft, einem Koch, einem Hausmeister, einer Krankenschwester, Dauernachtwachen und Honorarkräften für Reittherapie, Sportangebote, Theatercamps, einer Schülerband, einer Hundetherapeutin u.v.a.m.
Digitalisierung
In unserer Einrichtung sorgen wir auch dafür, dass die Kinder und Jugendlichen den Umgang mit digitaler Technik erlernen und in ihren Alltag übernehmen. Eine Grundvoraussetzung für den Kompetenzerwerb in diesem Bereich ist die Verfügbarkeit der technischen Mittel. Mithilfe einer Förderung des Landes Sachsen-Anhalt konnten diese Voraussetzungen geschaffen und eine technische Ausstattung angeschaffft werden.
Neben dem Kompetenzerwerb im Umgang mit digitalen Medien wird auch der Einsatz für Bildungszwecke unterstützt. Die Nutzung für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts durch beispielsweise Recherche zu Unterrichtsthemen, das Nutzen von Lernplattformen oder auch von Lernsystemen, zeigt den Kindern und Jugendlichen Wege zu einem zielgerichtetem Einsatz jenseits der Freizeitnutzung auf.
Gleichzeitig wird die Kommunikation mit Angehörigen und ihrem weiteren sozialen Umfeld erleichtert. Auch ausserhalb von pandemischen Situationen stellt die räumliche Entfernung vielfach ein Hindernis für schnelle und unmittelbare Kommunikation dar. Durch den Einsatz von Tablets und eines Notebooks kann diese Barriere überwunden werden.
Die technische Ausstattung wird für individuelle Bildungsprozesse und Kommunikation eingesetz. Durch sie konnten ebenso die notwendigen Voraussetzungen für eine ausreichende WLAN Versorgung geschaffen, und die notwendige Sicherheit der Systeme und der Kommunikation einschließlich der Einhaltung des Jugendschutzes gewährleistet werden.
Leitbild
- Grundsätze des DRK als Orientierungsgrundlage unserer Arbeit
- Lebensweltorientierung und Überwindung gesellschaftlicher Ausgrenzung
- ressourcenorientierte wertschätzende Haltung
- kooperative Zusammenarbeit mit Jugendämtern, Eltern und anderen Sorgeberechtigten, Schulen, Ärzten, Kliniken, Therapeuten und Vereinen
Jahreshöhepunkte
- Faschingsdisco
- Osterfeuer
- Walpurgisnacht
- Jugendweihe
- Schuljahresabschlussfest
- Sommerurlaub
- Brockenwanderung
- Einschulung
- Herbstfest/Halloween
- Martinsumzug
- Weihnachten
- Silvester
Unsere Laufgruppe Sonnenschein
Beinahe alle Mädchen und Jungen engagieren sich in unserer Laufgruppe, meist als Teilnehmer/innen (auch virtuell), oft als Streckenposten, zumindest aber als enthusiastischer Motivator. Egal, wie die Zensuren in der Schule sind oder ob es aktuell Probleme zu Hause oder in der Wohngruppe gibt, hier kann jeder zeigen, was er drauf hat, sowie Erfolgserlebnisse und Glückshormone erhaschen. Wer mitmacht, hat schon gewonnen. Und das gilt auch für das Personal.
- Halbstundenläufe in Quedlinburg
- Jacobuslauf in Hettstedt
- Klippenlauf in Harzgerode
- Quedlinburger Waldlauf
- Berglauf in Wernigerode
- Weihnachtslauf Quedlinburg
- Friedrichsbrunner Herbstlauf
- Harzlauf in Thale
- Regensteinlauf in Blankenburg
- Osterlauf in Schadeleben
- Lauf über den Gläsernen Mönch in Halberstadt
- wöchentliche Lauftrainings
Chronik
Das Kinderheim wurde 1911 für die „Vaterländischen Frauenvereine“ erbaut. Kinder aus nationalgesinnten Familien durften hier mehrwöchige Erholungskuren verleben.
Im Zeitraum von 1915 bis 1919 nutzte man das Gebäude als Lazarett; später wieder als Kinderheim. Nach gründlichem Umbau beherbergte das Haus von 1928 bis 1940 ca. 120 Mädchen und Jungen. Die Holzveranden wurden abgerissen und das Haus erhielt in Massivbauweise seine heutige Gestalt. Auch im 2. Weltkrieg entstand wieder ein Reservelazarett.
Vom 14. bis 18. April 1945 wurde das Heim, obwohl es durch ein weithin sichtbares Rotes Kreuz-Symbol gekennzeichnet war, durch amerikanische Artillerie von der Güntersberger Straße her beschossen. Das Heimkind Anni Köppe und ein Angestelltenkind waren unter den Opfern. Im August 1945 richteten Soldaten der Roten Armee ein Behelfsquartier ein und führten erste Aufräumarbeiten durch.
Ab dem Sommer 1946 wurden einige Zimmer für eltern- und heimatlose Kinder geschaffen.
1947 wird der Wiederaufbau beschlossen. Das Heim konnte offiziell als Kreiskinderheim in Betrieb genommen werden. Vermutlich erhielt es zu diesem Zeitpunkt den Namen Bruno Tesch.
Ab 1949 galt das Haus als ständige Heimstätte für ca. 60 Vorschulkinder.
Am 08. Mai 1950 übernahm Anne Dorner für 25 Jahre die Heimleitung. Besondere Hilfe wurde dem Kinderheim durch die sowjetische Militärverwaltung zu teil.
Von 1958 bis 1969 lebten überwiegend Vorschulkinder hier; von 1969 bis 1973 vorrangig debile Kinder in schulpflichtigem Alter.
Ab 1974 trat eine Verbesserung der Wohnraumgestaltung ein. Das 2. Obergeschoss wurde ausgebaut und die Waschräume erweitert.
In den 1980iger Jahren entstanden familienähnliche Wohnbereiche mit jeweils eigenen Kinderküchen, so dass etwa 40 Kinder in drei Wohnbereichen zusammenlebten.
Am 1. Januar 1993 übergab das Landratsamt Quedlinburg das Kinderheim in freier Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes.
1996 erhielt das ehemalige Angestelltenhaus eine Komplettsanierung und wurde anschließend in das Gesamtkonzept aufgenommen.
1997 gaben die Heimbewohner/innen ihrem Haus den Beinamen "Zur Tannenspitze".